Zerklüftet die Verletzlichkeit preisgeben – die Kunst Andreas Kuhnleins
Zur Vernissage des Chiemgauer Holzkünstlers Andreas Kuhnlein strömten am Donnerstag, 17. März Hunderte von Interessierte in die Städtische Galerie Rosenheim, unter ihnen auch Politprominenz wie der ehemalige Bayerische Landtagspräsident Alois Glück sowie der ehemalige Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Wolfgang Heubisch. Die Laudatio für die Ausstellung „MenschSein“, die neben bekannten Werken auch eigens für die Schau konzipierte Werke beinhaltet, hielt Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Diese betonte, bei Kuhnleins Kunst stehe nicht die Schönheit oder die kreative Technik im Mittelpunkt, sondern der Inhalt und die Thematik – der Mensch und seine Hoffnungen, Fehler und Abgründe. Die Skulpturen und Installationen seien dabei frei von jeglicher moralischen Anklage. Vielmehr zeigten sie in ihrer zerklüfteten Form, die Kuhnlein allein mit der Kettensäge aus ganzen Stämmen gefallener heimischer Bäume kreiert, ihre Verletzlich- und Zerbrechlichkeit.
Als Kuratorinnen führten Elisabeth Rechenauer und Dr. Birgit Löffler in die bis zum 30. April präsentierte Kunst ein. Der Unterwössener Schreiner hätte während des Einsatzes in den 70er Jahren beim Bundesgrenzschutz durch die Begegnung mit Atomkraftgegnern Zweifel an der Ausübung seiner Tätigkeit bekommen, den Dienst daraufhin quittiert und 1997 begonnen, Holz zu bearbeiten, informierte Rechenauer über den Werdegang des Autodidakten. 1999 seien seine Werke erstmals im Rosenheimer Holzmuseum zu sehen gewesen, heute besitze Kuhnlein internationale Beachtung. Seine Kunst ist in 16 Ländern vertreten – von den USA bis nach China. Kuhnleins Skulpturen und Installationen erzählten Geschichten, erklärte Löffler: mit der „gestürzten Lichtgestalt“ gleich im ersten Saal vom Machtmissbrauch. Mit der auf ein Euter reduzierten Kuh weise er auf die unsägliche Milchwirtschaft und damit auf die Grenzen des Wachstums hin sowie mit der Installation des in Not geratenen Schiffs, das von drei Personen aus dem Morast gezogen wird, von der malträtierten Erde. Die Frage – werden sie es schaffen? – scheine dabei im Raum zu stehen. Einen Funken Hoffnung besitze die Installation durch die schwangere Frau, die im Inneren des Boots steht.
Zu sehen sind die beeindruckenden Holzkunstwerke von Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Die Städtische Galerie Rosenheim bietet dazu wieder in bewährter Manier ein interessantes Rahmenprogramm, dass am 26. März sowie am 23. und 27. April Führungen mit dem Künstler und Elisabeth Rechenauer vorsieht. Darüber hinaus beinhaltet es eine Exkursion am 27. Mai zum Künstleratelier nach Unterwössen sowie ein musikalisches Künstlergespräch mit Andreas Kuhnlein und der Living Room Music Group am 29. März. Weitere Führungen sind für Schulklassen geplant sowie nach Vereinbarung möglich. Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist unter Telefon 8031 365 1447 erforderlich.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.galerie.rosenheim.de
Als Kuratorinnen führten Elisabeth Rechenauer und Dr. Birgit Löffler in die bis zum 30. April präsentierte Kunst ein. Der Unterwössener Schreiner hätte während des Einsatzes in den 70er Jahren beim Bundesgrenzschutz durch die Begegnung mit Atomkraftgegnern Zweifel an der Ausübung seiner Tätigkeit bekommen, den Dienst daraufhin quittiert und 1997 begonnen, Holz zu bearbeiten, informierte Rechenauer über den Werdegang des Autodidakten. 1999 seien seine Werke erstmals im Rosenheimer Holzmuseum zu sehen gewesen, heute besitze Kuhnlein internationale Beachtung. Seine Kunst ist in 16 Ländern vertreten – von den USA bis nach China. Kuhnleins Skulpturen und Installationen erzählten Geschichten, erklärte Löffler: mit der „gestürzten Lichtgestalt“ gleich im ersten Saal vom Machtmissbrauch. Mit der auf ein Euter reduzierten Kuh weise er auf die unsägliche Milchwirtschaft und damit auf die Grenzen des Wachstums hin sowie mit der Installation des in Not geratenen Schiffs, das von drei Personen aus dem Morast gezogen wird, von der malträtierten Erde. Die Frage – werden sie es schaffen? – scheine dabei im Raum zu stehen. Einen Funken Hoffnung besitze die Installation durch die schwangere Frau, die im Inneren des Boots steht.
Zu sehen sind die beeindruckenden Holzkunstwerke von Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Die Städtische Galerie Rosenheim bietet dazu wieder in bewährter Manier ein interessantes Rahmenprogramm, dass am 26. März sowie am 23. und 27. April Führungen mit dem Künstler und Elisabeth Rechenauer vorsieht. Darüber hinaus beinhaltet es eine Exkursion am 27. Mai zum Künstleratelier nach Unterwössen sowie ein musikalisches Künstlergespräch mit Andreas Kuhnlein und der Living Room Music Group am 29. März. Weitere Führungen sind für Schulklassen geplant sowie nach Vereinbarung möglich. Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist unter Telefon 8031 365 1447 erforderlich.
www.galerie.rosenheim.de