Herzwerker im Fokus

20150327 212113.jpg KLDer Bayerische Patienten- und Pflegebeauftragte Hermann Imhof zu Gast in Prien
Für die jährliche Bezirksversammlung der Kolping-Familie Rosenheim am Freitag, 27. März in Prien konnte der Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Hermann Imhof als Gastredner gewonnen werden. „Es ist fünf vor zwölf und es brennt lichterloh“, kommentierte der aus Nürnberg stammende Politiker im katholischen Pfarrheim von Prien die aktuelle Lage in der Altenpflege. Er kenne die Situation auch aufgrund seines familiären wie beruflichen Hintergrundes bestens. Er sei erst im Alter von 50 Jahren zur Politik gestoßen. Zuvor habe er als studierter Betriebswirt rund 25 Jahre in leitenden Positionen in der katholischen Kirche, 20 davon in der Caritas gearbeitet. Als „Spätberufener“ besitze er zwar nicht ein langjährig aufgebautes Netzwerk, dafür aber eine „innere Unabhängigkeit“, die es ihm erleichtere, seine Ideale umzusetzen. Er erhalte monatlich 80 bis 100 Anfragen, in denen er die Not der Menschen spüre. Im Fokus seiner Arbeit stünden zum einen die Personen, die schwer kranke Menschen versorgen sollten, ...
obwohl sie aufgrund der Umstände oft resigniert seien. Zum anderen erhielten die Alten eine Pflege von Personen, die selbst am Ende ihrer Kräfte agierten. Als deren Anwalt und Sprachrohr sehe er sich. Auch prangere er die immense Bürokratie an, die Zeit verschlinge, die bei der Pflege fehle.
Der Fachkräftemangel sei zu beklagen, betonte Imhof, der sich in Familientradition als Kolping-Bruder zu erkennen gab. Schuld seien die Arbeitsbedingungen, weniger die Bereitschaft der Jugendlichen. Um junge Menschen dennoch zu motivieren, habe er die „Herzwerker-Kampagne“ ins Leben gerufen. Zudem sollen Auszubildende durch Supervision besser betreut werden. Zusätzlich strebe er einen verbindlichen Tarifvertrag an; Verhandlungen dazu seien am Laufen. Er appellierte an die Eltern, Kinder, die Empathie, Sensibilität und Einfühlungsvermögen besäßen, zum Ergreifen eines sozialen Berufs zu ermutigen. Zwei seiner drei Töchter hätten dies aus Überzeugung getan. So sei die Älteste Krankenschwester in der Neuro-Chirurgie und berichte ihm täglich vom Alltag. Die andere habe Sozialpädagogik studiert und in Armenviertel sowie mit Obdachlosen und misshandelten Frauen gearbeitet. Im Weiteren plädierte Hermann für ein menschenwürdiges Sterben. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass auch Schwerkranke in Hospizen noch am Leben hängten, sofern sie gut versorgt und schmerzfrei seien.

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