Konflikte einvernehmlich lösen - Mediation
Die diesjährige Priener Gesundheitswoche Anfang Mai bot über 70 Vorträge zu Gesundheit und Wohlbefinden. Nicht jeder konnte dabei sein oder all die Beiträge hören - deshalb veröffentlichen wir hier und in der Chiemgau Zeitung eine Reihe der interessantesten Vorträge zum Nachlesen.
Wie schnell ein Konflikt entstehen kann, demonstrierten die Referenten Roland Vogel und Gisela Matschl anschaulich, als sie sich zu Beginn ihres Vortrags vermeintlich zankten, wer den Vortrag nun beginnen dürfe. Solche Situationen könnten schnell zum Konflikt ausarten, der nur mithilfe Dritter zu regeln sei. Dazu hätten die „Konfliktlotsen am See“ – ein siebenköpfiges interdisziplinäres Team aus Ingenieuren, Rechtsanwälten sowie Volks- und Verwaltungswirten, allesamt als „Mediatoren“ ausgebildet – 2000 einen Verein gegründet, dessen ... Einzugsgebiet sich vom Chiemsee bis zum Ammersee erstrecke. Die Wahl des Mediators sei sehr ...persönlich, denn zu ihm müsse ein guter „Draht“ bestehen.
Unter Mediation verstehe man eine außergerichtliche Einigung, erklärte Roland Vogel, seines Zeichens Jurist und Rechtsanwalt für Medizin-Recht. „Geeignet ist sie vor allem in Fällen, in denen es nicht um die Klärung der Schuldfrage gehe, sondern die sich innerhalb von Beziehungsgeflechten abspielt.“ Beispielsweise Nachbarschaftsstreits, ergänzte Gisela Matschl, Juristin und Religionspädagogin. Auch bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Eltern und Schule, in Scheidungs- oder Familienangelegenheiten sowie im innerbetrieblichen Krisenmanagement seien Mediatoren bestens geeignet. Diese Methode sei übrigens seit der Antike bekannt; so basiere der westfälische Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, auf einer fünfjährigen Verhandlungszeit, in der Geheimdiplomaten – die Mediatoren ihrer Zeit – versuchten, die Anforderungen der Gegenseite zu erfahren, um diesbezüglich zu verhandeln.
Wann entstehe ein Konflikt? „Wenn jeder meint, in einer Sache Recht zu haben, beide Parteien aber in einer Abhängigkeit zueinander stehen“, erläuterte Roland Vogel. Dies führe oftmals zu negativen Gefühlen, schlimmstenfalls zu Krankheiten. Insofern könne man Mediation im weitesten Sinne auch als präventive Methode verstehen, Erkrankungen zu vermeiden. Im Streit besitze der Mensch nur wenige Möglichkeiten; er könne flüchten, kämpfen, sich unterordnen, einen Kompromiss schließen oder eine dritte übergeordnete Person entscheiden lassen. All diese Variationen seien aber in der Regel nicht für beide Parteien gleichermaßen zufriedenstellend. Ein Konsens hingegen impliziere, dass man sich verständigt habe. „Und was noch wichtiger ist, dass geklärt wird, um was es wirklich geht, denn oft stecken hinter Zankereien andere Befindlichkeiten oder Ängste“, beschrieb Roland Vogel die Hintergründe. Diese aufzudecken, sei Teil der Mediation, weshalb als Konfliktlösungsstrategien auch Techniken der Psychologie zum Einsatz kämen. Wichtig sei es, die Dialogbereitschaft der beiden Kampfhähne zu fördern. Um ein besseres Verständnis für die Gegenseite zu erlangen, sei ein Perspektivenwechsel unumgänglich. Nur so ließen sich Lösungen finden. Die Kommunikation basiere auf Vertrauen, weshalb alles Gesprochene nicht verwendet werden dürfe, sollte es doch noch zur Klage kommen. Jede Partei müsse etwas von sich preisgeben und Selbstreflektion üben. Meist bringe dies schon den Erfolg näher, denn jeder merke, er finde Gehör. Damit beide Parteien das Ergebnis akzeptierten, müsste jeder mitentscheiden können. „Denn was man selbst erarbeitet, das hält auch in der Zukunft“, reüssierte Vogel. Ein wesentlicher Vorteil der Mediation sei zudem der Zeitfaktor. Während sich ein Gerichtsverfahren oft in die Länge ziehe, könne mit Mediation oft innerhalb weniger Monate ein Ergebnis gefunden werden.
Wie schnell ein Konflikt entstehen kann, demonstrierten die Referenten Roland Vogel und Gisela Matschl anschaulich, als sie sich zu Beginn ihres Vortrags vermeintlich zankten, wer den Vortrag nun beginnen dürfe. Solche Situationen könnten schnell zum Konflikt ausarten, der nur mithilfe Dritter zu regeln sei. Dazu hätten die „Konfliktlotsen am See“ – ein siebenköpfiges interdisziplinäres Team aus Ingenieuren, Rechtsanwälten sowie Volks- und Verwaltungswirten, allesamt als „Mediatoren“ ausgebildet – 2000 einen Verein gegründet, dessen ... Einzugsgebiet sich vom Chiemsee bis zum Ammersee erstrecke. Die Wahl des Mediators sei sehr ...persönlich, denn zu ihm müsse ein guter „Draht“ bestehen.
Unter Mediation verstehe man eine außergerichtliche Einigung, erklärte Roland Vogel, seines Zeichens Jurist und Rechtsanwalt für Medizin-Recht. „Geeignet ist sie vor allem in Fällen, in denen es nicht um die Klärung der Schuldfrage gehe, sondern die sich innerhalb von Beziehungsgeflechten abspielt.“ Beispielsweise Nachbarschaftsstreits, ergänzte Gisela Matschl, Juristin und Religionspädagogin. Auch bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Eltern und Schule, in Scheidungs- oder Familienangelegenheiten sowie im innerbetrieblichen Krisenmanagement seien Mediatoren bestens geeignet. Diese Methode sei übrigens seit der Antike bekannt; so basiere der westfälische Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, auf einer fünfjährigen Verhandlungszeit, in der Geheimdiplomaten – die Mediatoren ihrer Zeit – versuchten, die Anforderungen der Gegenseite zu erfahren, um diesbezüglich zu verhandeln.
Wann entstehe ein Konflikt? „Wenn jeder meint, in einer Sache Recht zu haben, beide Parteien aber in einer Abhängigkeit zueinander stehen“, erläuterte Roland Vogel. Dies führe oftmals zu negativen Gefühlen, schlimmstenfalls zu Krankheiten. Insofern könne man Mediation im weitesten Sinne auch als präventive Methode verstehen, Erkrankungen zu vermeiden. Im Streit besitze der Mensch nur wenige Möglichkeiten; er könne flüchten, kämpfen, sich unterordnen, einen Kompromiss schließen oder eine dritte übergeordnete Person entscheiden lassen. All diese Variationen seien aber in der Regel nicht für beide Parteien gleichermaßen zufriedenstellend. Ein Konsens hingegen impliziere, dass man sich verständigt habe. „Und was noch wichtiger ist, dass geklärt wird, um was es wirklich geht, denn oft stecken hinter Zankereien andere Befindlichkeiten oder Ängste“, beschrieb Roland Vogel die Hintergründe. Diese aufzudecken, sei Teil der Mediation, weshalb als Konfliktlösungsstrategien auch Techniken der Psychologie zum Einsatz kämen. Wichtig sei es, die Dialogbereitschaft der beiden Kampfhähne zu fördern. Um ein besseres Verständnis für die Gegenseite zu erlangen, sei ein Perspektivenwechsel unumgänglich. Nur so ließen sich Lösungen finden. Die Kommunikation basiere auf Vertrauen, weshalb alles Gesprochene nicht verwendet werden dürfe, sollte es doch noch zur Klage kommen. Jede Partei müsse etwas von sich preisgeben und Selbstreflektion üben. Meist bringe dies schon den Erfolg näher, denn jeder merke, er finde Gehör. Damit beide Parteien das Ergebnis akzeptierten, müsste jeder mitentscheiden können. „Denn was man selbst erarbeitet, das hält auch in der Zukunft“, reüssierte Vogel. Ein wesentlicher Vorteil der Mediation sei zudem der Zeitfaktor. Während sich ein Gerichtsverfahren oft in die Länge ziehe, könne mit Mediation oft innerhalb weniger Monate ein Ergebnis gefunden werden.