In ihrem neuen Programm zeigt sich die Kabarettistin „abgrundtief böse“.
Luise Kinseher, bekannt aus Funk und Fernsehen und nicht zuletzt als wortgewaltige Mutter Bavaria vom Nockherberg, gastiert mit ihrem neuen kabarettistischen Programm „Ruhe bewahren“ am Mittwoch, 16. September um 20 Uhr im Kleinen Kursaal von Prien.
Hinreißend wie sie als „Luise“, ausgehend von einer kurzen Begegnung mit einem attraktiven Mann im Fahrstuhl, der sich „auf bald“ verabschiedet, die Zeit des Wartens mit philosophischen Ansichten über Zeit nd Raum vertreibt, als „Helga“ die Strapazen einer ... 64-jährigen Ehe thematisiert oder als angetrunkene „Mary“ über Yoga und Wellness spottet. Natürlich fehlen auch stichhaltige Hiebe auf die aktuelle Politik und ihre Akteure nicht. Wir befragten die schlagfertige Kabarettistin zu ihrem aktuellen überaus sehens- wie hörenswerten Programm:
Text-Fabrik: Luise Kinseher - was schätzen Sie an den jeweiligen Protagonistinnen Ihres aktuellen Programms am meisten?
Luise Kinseher: Sie sind für mich einfach unentbehrlich! Ich kann mit ihnen Dinge sagen und tun, die ich mich selbst gar nicht trauen würde: mal so richtig die Sau raus lassen oder abgrundtief böse sein.
Text-Fabrik: Inwieweit finden sich Charaktermerkmale von Ihnen selbst darin?
Luise Kinseher: Ich gebe zu, in jeder Figur steckt etwas von mir oder zumindest etwas, das mir sehr vertraut ist; aber das möchte ich Ihnen und meinem Publikum lieber nicht verraten, schließlich dienen die Figuren ja auch dazu, mich ein klein wenig verstecken zu können, wenn ich da sonst schon so allein auf der großen Bühne stehe.
Text-Fabrik: Was reizt Sie an Ihrer Rolle der Mutter Bavaria vom Nockherberg?
Luise Kinseher: Die Mama schimpft und liebt ihre Kinder. Letzteres gelingt mir persönlich bei der Beschau des bayerischen Kabinetts allerdings nur bedingt bis gar nicht.
Text-Fabrik: Wo sammeln Sie Ihre Anregungen und Ideen zu Ihren Figuren?
Luise Kinseher: Aus den alltäglichen Beobachtungen des ganz normalen Wahnsinns in mir selbst und um mich herum.
Text-Fabrik: Vielen Dank für das informative Gespräch.
Foto: Anja Wechsler