30 Jahre Städtefreundschaft Prien / Valdagno
Die Fortsetzung der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft fand Ende Oktober im italienischen Valdagno statt. Sie stand ganz im Zeichen der Völkerverständigung, der Partnerschaft und der Freundschaft, die es zu hüten und zu pflegen gilt. Höhepunkt des Besuchs der Priener Delegation war die feierliche Enthüllung des Bayerischen Löwen, der als „Zwilling“ des venezianischen Löwen am Priener Valdagnoplatz nun in Valdagno vor der Sporthalle Palalido symbolisch über die Freundschaft beider Städte wacht.
Kunst verbindet, auch ohne Sprache
„Kunst braucht keine Sprache; sie vereint“, erklärte Dr. Giancarlo Acerbi, Bürgermeister von Valdagno, bei der Ausstellungseröffnung in der Galleria Civica in der Villa Valle. Anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums stellte der Priener Künstler Max Schmetterer stimmungsvolle Aquarelle und der Unterwössener Bildhauer Andreas Kuhnlein seine faszinierend bizarren Holzskulpturen aus, darunter die Großinstallation „Aufbruch“ mit 20 Figuren. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert betonte, für eine Welt in Frieden brauche es Menschen, die miteinander sprächen, unabhängig von ihrer Sprache. Kuhnlein verstehe es wie kein anderer, mit seinen Holzfiguren tiefe Gefühle in die Herzen und Seelen der Betrachter zu zaubern. Schmetterers Aquarelle seien anders als gewohnt. „Sie vermitteln Stimmungen, die uns gefangen nehmen und uns an seinem Empfinden teilhaben lassen“, so Seifert in seinem Grußwort.
Gedenkminute am Mahnmal
Im Gedenken an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs legten die beiden Würdenträger am nächsten Tag an der Säule der sieben Märtyrer „Cippo Sette Martiri“ feierlich einen Kranz nieder. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert sagte, er empfinde dieses Ritual nicht als Verpflichtung, sondern es sei ihm eine Herzensangelegenheit. „Als immerwährendes Mahnmal in Erinnerung an das Schreckliche, das in unseren Ländern geschehen ist.“ Umso wichtiger sei ihre Freundschaft. Sie müsse man pflegen, „damit so etwas nie wieder passiert“. Man dürfe nicht verdrängen und vergessen, sondern erinnern und behalten, um daraus zu lernen. Dr. Giancarlo Acerbi pflichtete ihm bei, indem er sagte: „Danke Jürgen, danke Prien!“
Neuer Radweg heißt „Prien am Chiemsee“
Anschließend ließ man den Blick in die Zukunft schweifen. Es folgte die Einweihung des neuen Radwegs entlang des Flusses Agno, der den Namen „Prien am Chiemsee“ trägt. Die beiden Bürgermeister Dr. Giancarlo Acerbi und Jürgen Seifert ließen es sich nicht nehmen, ihn als Erste zu befahren – als Symbol für einen gemeinsamen Weg in die Zukunft, bestückt mit der Europaflagge.
Feierlichkeiten zur Enthüllung des Bayerischen Löwen
Zum feierlichen Höhepunkt des Besuchs trafen viele Honoratioren aus der Lokalpolitik sowie der Lions Clubs beider Städte ein, auf deren Initiative und mit deren Unterstützung die Löwen ins Leben gerufen wurden. Bürgermeister Dr. Acerbi betonte angesichts früherer Zeiten: „Wie schön, dass unsere Kinder heute zusammen in die Schulen gehen und zusammen feiern. Lassen Sie uns gemeinsam ohne Hass in die Zukunft schauen.“ Erster Bürgermeister Jürgen Seifert stimmte zu. Diese Partnerschaft blicke auf eine tragische Vergangenheit zurück, aber sie schaffe eine Verbundenheit, die die Städte zusammenhalte. Bei den vielen Treffen seien tiefe Freundschaften entstanden. Sie seien die Basis für Frieden. „Nicht die Mächtigen bringen den Zusammenhalt, sondern wir gemeinsam mit den Bürgern sichern damit die Zukunft Europas.
Gemeißelte Monumente der Freundschaft
In weiteren Reden hieß es, der wahre Zweck ihrer Partnerschaft sei es, „nie wieder“ zu sagen. Die beiden Löwen seien in Stein gemeißelte Monumente der Freundschaft, die für eine gemeinsame Zukunft in Wohlstand und Frieden brüllen sollen. Dr. Peter Hattenkofer (ehem. Leiter Priener Realschule, Mitbegründer der Städtepartnerschaft, Lions Club Prien) bezog sich in seiner Rede auf den grimmigen Blick des Bayerischen Löwen. Er rühre vielleicht daher, dass man in Bayern „beruhigendes“ Bier statt wie in Venetien „belebenden“ Prosecco trinke, wie er augenzwinkernd erklärte. Aber man solle sich nicht täuschen. Auch der Bayerische Löwe beschütze die Seinen gegen alle Gefahren. Anschließend wurde die von einem italienischen Steinmetz gemeißelte Figur von den Lions Club Präsidenten Heinz Held und Matteo L. Campagnolo sowie den beiden Bürgermeistern im Beisein vieler Zuschauer und der Priener Delegation enthüllt.
Zu Gast unter Freunden
Am Sonntag stand der Besuch der deutschen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in den umliegenden Bergen sowie die feierliche Messe im „Duomo San Clement“ in Valdagno an. Der Reigen der ungemein sympathisch ausgetragenen Feierlichkeiten wurde am Nachmittag mit der Einladung des Männerchors „Amici dell’Obante“ in „Campotamaso“ fortgesetzt, der als unvergleichlich werden kann. Die Freundschaft zu Valdagno lässt sich auf den Chor zurückführen, der einst Prien am Chiemsee auf einer seiner Tourneen entdeckte. Rund 80 Personen waren zu Gast, die anlässlich des 30-jährigen Partnerschaftsjubiläums sowie des 70-jährigen Bestehens des Chors mit hausgemachten Köstlichkeiten verwöhnt wurden.
Gemeinsam singen vereint
Bei den Grußworten und beim Austausch von Geschenken bemerkte Pietro Attilio Faccin, Vorsitzender des Chors, er wolle in jedem Fall nochmals nach Prien kommen. „Notfalls im Krankenwagen“, untermauerte er seinen Wunsch mit ungemein trockenem Humor. Anschließend zeigte der Chor, der bis dato bei den Feierlichkeiten durchweg mit anspruchsvollem Liedgut brilliert hatte, dass er auch italienische Lebensfreude pur verbreiten kann. Begleitet von zwei Gitarren stimmte er bekannte Lieder zum Mitsingen wie „California Dreams“, „Que sera“ „Volare“ oder „Azzurro“ von Adriano Celentano an, was von allen Anwesenden freudig aufgegriffen wurde. Miteinander essen, trinken, plaudern und – gemeinsam singen: So sieht wahre Freundschaft aus.
Foto: (v. li.) 2. Bgm. Michele Vencato, Chor-Dirigentin Prof. Svetlana Malets Skorobogataia, Bürgermeister Dr. Giancarlo Acerbi, Sekretärin Susanna Piva, Erster Bürgermeister Jürgen Seifert, Chor-Vorsitzender Pietro Attilio Faccin, Städtereferent Frederico Granelli und Partnerschaftsreferentin Ida Brömse.
Kunst verbindet, auch ohne Sprache
„Kunst braucht keine Sprache; sie vereint“, erklärte Dr. Giancarlo Acerbi, Bürgermeister von Valdagno, bei der Ausstellungseröffnung in der Galleria Civica in der Villa Valle. Anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums stellte der Priener Künstler Max Schmetterer stimmungsvolle Aquarelle und der Unterwössener Bildhauer Andreas Kuhnlein seine faszinierend bizarren Holzskulpturen aus, darunter die Großinstallation „Aufbruch“ mit 20 Figuren. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert betonte, für eine Welt in Frieden brauche es Menschen, die miteinander sprächen, unabhängig von ihrer Sprache. Kuhnlein verstehe es wie kein anderer, mit seinen Holzfiguren tiefe Gefühle in die Herzen und Seelen der Betrachter zu zaubern. Schmetterers Aquarelle seien anders als gewohnt. „Sie vermitteln Stimmungen, die uns gefangen nehmen und uns an seinem Empfinden teilhaben lassen“, so Seifert in seinem Grußwort.
Gedenkminute am Mahnmal
Im Gedenken an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs legten die beiden Würdenträger am nächsten Tag an der Säule der sieben Märtyrer „Cippo Sette Martiri“ feierlich einen Kranz nieder. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert sagte, er empfinde dieses Ritual nicht als Verpflichtung, sondern es sei ihm eine Herzensangelegenheit. „Als immerwährendes Mahnmal in Erinnerung an das Schreckliche, das in unseren Ländern geschehen ist.“ Umso wichtiger sei ihre Freundschaft. Sie müsse man pflegen, „damit so etwas nie wieder passiert“. Man dürfe nicht verdrängen und vergessen, sondern erinnern und behalten, um daraus zu lernen. Dr. Giancarlo Acerbi pflichtete ihm bei, indem er sagte: „Danke Jürgen, danke Prien!“
Neuer Radweg heißt „Prien am Chiemsee“
Anschließend ließ man den Blick in die Zukunft schweifen. Es folgte die Einweihung des neuen Radwegs entlang des Flusses Agno, der den Namen „Prien am Chiemsee“ trägt. Die beiden Bürgermeister Dr. Giancarlo Acerbi und Jürgen Seifert ließen es sich nicht nehmen, ihn als Erste zu befahren – als Symbol für einen gemeinsamen Weg in die Zukunft, bestückt mit der Europaflagge.
Feierlichkeiten zur Enthüllung des Bayerischen Löwen
Zum feierlichen Höhepunkt des Besuchs trafen viele Honoratioren aus der Lokalpolitik sowie der Lions Clubs beider Städte ein, auf deren Initiative und mit deren Unterstützung die Löwen ins Leben gerufen wurden. Bürgermeister Dr. Acerbi betonte angesichts früherer Zeiten: „Wie schön, dass unsere Kinder heute zusammen in die Schulen gehen und zusammen feiern. Lassen Sie uns gemeinsam ohne Hass in die Zukunft schauen.“ Erster Bürgermeister Jürgen Seifert stimmte zu. Diese Partnerschaft blicke auf eine tragische Vergangenheit zurück, aber sie schaffe eine Verbundenheit, die die Städte zusammenhalte. Bei den vielen Treffen seien tiefe Freundschaften entstanden. Sie seien die Basis für Frieden. „Nicht die Mächtigen bringen den Zusammenhalt, sondern wir gemeinsam mit den Bürgern sichern damit die Zukunft Europas.
Gemeißelte Monumente der Freundschaft
In weiteren Reden hieß es, der wahre Zweck ihrer Partnerschaft sei es, „nie wieder“ zu sagen. Die beiden Löwen seien in Stein gemeißelte Monumente der Freundschaft, die für eine gemeinsame Zukunft in Wohlstand und Frieden brüllen sollen. Dr. Peter Hattenkofer (ehem. Leiter Priener Realschule, Mitbegründer der Städtepartnerschaft, Lions Club Prien) bezog sich in seiner Rede auf den grimmigen Blick des Bayerischen Löwen. Er rühre vielleicht daher, dass man in Bayern „beruhigendes“ Bier statt wie in Venetien „belebenden“ Prosecco trinke, wie er augenzwinkernd erklärte. Aber man solle sich nicht täuschen. Auch der Bayerische Löwe beschütze die Seinen gegen alle Gefahren. Anschließend wurde die von einem italienischen Steinmetz gemeißelte Figur von den Lions Club Präsidenten Heinz Held und Matteo L. Campagnolo sowie den beiden Bürgermeistern im Beisein vieler Zuschauer und der Priener Delegation enthüllt.
Zu Gast unter Freunden
Am Sonntag stand der Besuch der deutschen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in den umliegenden Bergen sowie die feierliche Messe im „Duomo San Clement“ in Valdagno an. Der Reigen der ungemein sympathisch ausgetragenen Feierlichkeiten wurde am Nachmittag mit der Einladung des Männerchors „Amici dell’Obante“ in „Campotamaso“ fortgesetzt, der als unvergleichlich werden kann. Die Freundschaft zu Valdagno lässt sich auf den Chor zurückführen, der einst Prien am Chiemsee auf einer seiner Tourneen entdeckte. Rund 80 Personen waren zu Gast, die anlässlich des 30-jährigen Partnerschaftsjubiläums sowie des 70-jährigen Bestehens des Chors mit hausgemachten Köstlichkeiten verwöhnt wurden.
Gemeinsam singen vereint
Bei den Grußworten und beim Austausch von Geschenken bemerkte Pietro Attilio Faccin, Vorsitzender des Chors, er wolle in jedem Fall nochmals nach Prien kommen. „Notfalls im Krankenwagen“, untermauerte er seinen Wunsch mit ungemein trockenem Humor. Anschließend zeigte der Chor, der bis dato bei den Feierlichkeiten durchweg mit anspruchsvollem Liedgut brilliert hatte, dass er auch italienische Lebensfreude pur verbreiten kann. Begleitet von zwei Gitarren stimmte er bekannte Lieder zum Mitsingen wie „California Dreams“, „Que sera“ „Volare“ oder „Azzurro“ von Adriano Celentano an, was von allen Anwesenden freudig aufgegriffen wurde. Miteinander essen, trinken, plaudern und – gemeinsam singen: So sieht wahre Freundschaft aus.
Foto: (v. li.) 2. Bgm. Michele Vencato, Chor-Dirigentin Prof. Svetlana Malets Skorobogataia, Bürgermeister Dr. Giancarlo Acerbi, Sekretärin Susanna Piva, Erster Bürgermeister Jürgen Seifert, Chor-Vorsitzender Pietro Attilio Faccin, Städtereferent Frederico Granelli und Partnerschaftsreferentin Ida Brömse.