Geschrieben von Petra Wagner. Veröffentlicht in Kunst.
Passend zum Beginn der Karwoche und dem kommenden Palmsonntag zeigt das Heimatmuseum Prien ab Freitag, 18. März die „Karfreitagsbilder“ des Priener Künstlers Lenz Hamberger, die erstmals öffentlich ausgestellt werden. Genau der richtige Anlass, in dieser Zeit innezuhalten und sich beim Betrachten der eher in Schwarz, teils mit blutroten Elementen gehaltenen Holzschnitte der Stille zum Nachdenken hinzugeben, waren sich Erster Bürgermeister Jürgen Seifert, der die Laudatio hielt, ebenso wie der erste Vorsitzende des Kulturfördervereins, Dr. Friedrich von Daumiller, einig. Die 35 Werke, die allesamt das Kruzifix thematisieren und sich spirituell mit dem Leiden und dem Tod Jesu auseinandersetzen, stammen aus den vergangenen Jahren und wurden stets am Karfreitag bzw. um diese Zeit herum erstellt. Dabei höre er immer die Passionsmusik, wie Hamberger erzählte. Die Arbeiten des Autodidakten beeindrucken in ihrer Intensität, die sie dem Betrachter offenbaren, wenn er sich ihnen mit Ruhe und Stille nähert. „Sie entstehen spontan, rein aus dem Gefühl heraus – Skizzen fertige ich keine an“, verrät Hamberger. Die Ideen entstünden meist beim Arbeiten; oft wähle er auch die Hintergründe – alte Zeitungen oder Papier, mit dem er Farben weggewischt habe – eher durch Zufall aus. Obwohl die Kunstwerke teils schon vor Jahren kreiert worden seien, hätten sie den Zeitgeist aktueller denn je erfasst, erklärte Seifert in seiner Rede. „Sie zeigen die Seelenwelt des Lenz Hambergers.“ Wie es ihm gelänge, seine Gedanken aufs Holz zu übertragen, damit sie für uns sichtbar würden, sei eine Kunst und Gabe. Die Werke stünden auch für die Hoffnung und die Kraft, dass es weitergehe und wir dies gestalten könnten. Von Daumiller, der Hamberger für die jahrelange Unterstützung im Kulturförderverein dankte, ergänzte diesen Gedanken, indem er anschloss: „Das Heimatmuseum ist ein Ort der Beschaulichkeit, in dem man in sich gehen kann. Die Werke von Hamberger stünden für den Glauben, dass alles gut wird, auch wenn sich etwas verändert.“